Hien Hoang
Asia Bistro
Lachs mit aufgeschlitzten Augen, Reispapier auf der Zunge und um ein halb aufgeschnittenes Gesicht gedrehte Nudeln - in dieser Fotoarbeit sind chaotische Essensszenen entstanden, die auf dem schmalen Grat zwischen Ästhetik und Gaumenfreude und Ekel und Ungenießbarkeit liegen. Damit will Hien Hoang das Klischee und die gängige Vorstellung von den asiatischen Kulturen im Westen provozieren. Warum gilt ein gerührtes Entenfilet hier als "exotisch"? Warum kann ein Mensch genüsslich gebratene Nudeln essen und später Asiaten mit "Geh zurück nach China" anbrüllen? Warum werden Menschen mit vietnamesischem Wurzeln in Deutschland als gutes Beispiel für Einwanderer*innen dargestellt, aber dann werden Hoangs Familienmitglieder im Büro wie Kinder behandelt? Bedeutet asiatisch zu sein, höflich und freundlich zu sein?
"Asia Bistro" kann als ein fotografisches Dokument über Hoangs Prozess des Hinterfragens und Verstehens der widersprüchlichen Wahrnehmungen und Stereotypen über asiatische Menschen in Deutschland gesehen werden.
Als Erweiterung von Asia Bistro entstanden auch verschiedene Performances und Installationen, in denen die Künstlerin ihre Gedanken zu diesem Thema mit anderen künstlerischen Mitteln ausdrückt.