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Agata Szymanska-Medina
Memoria del Aqua
In ihrer fotografischen Arbeit Memoria del Agua beleuchtet Agata Szymanska-Medina am Beispiel der chilenischen Atacama-Wüste die drängende Süßwasserkrise, die eine existenzielle Bedrohung für die lokalen Gemeinschaften und zugleich für die gesamte Menschheit darstellt.
In Chile kämpfen indigene Gemeinschaften wie die Mapuche seit Jahrzehnten um Land- und Wasserrechte. Der Fokus der Untersuchung liegt auf dem Biobío-Fluss, dem zweitgrößten Fluss Chiles, der historisch als Grenze zwischen dem Gebiet der Mapuche und den kolonialen Siedlungen diente. Heute ist der Fluss durch Wasserkraftprojekte wie den Ralco-Damm, der das Land der Mapuche-Pehuenche überflutete, zu einem Brennpunkt moderner Konflikte geworden. Diese Projekte verursachten nicht nur ökologische Schäden, sondern führten auch zur Vertreibung indigener Gemeinden.
Mit einem vielschichtigen erzählerischen Ansatz in ihrer dokumentarischen Fotografie, der Texte, Archivmaterial, Videos und Tonaufnahmen kombiniert, beleuchtet die Fotografin die Akteur*innen des Konflikts und deren Beweggründe. Durch die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart zeigt sie, wie historische Kämpfe um Ressourcen den fortwährenden Kampf um Land und Wasser prägen und dabei universelle Dynamiken sichtbar machen, die über nationale Grenzen hinausreichen.