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Malte Uchtmann
Atlas der Unmöglichkeiten
Enzyklopädien wurden seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert als "Sammlungen des Wissens" weit verbreitet genutzt. Sie verkörpern die Ideen von Universalität und Objektivität, indem sie die Welt mithilfe von Worten und Bildern organisieren, systematisieren und klassifizieren.
Das Werk „Atlas der Unmöglichkeiten“ des in Leipzig arbeitenden Künstlers Malte Uchtmann untersucht die (Dis-)Kontinuitäten visueller Darstellungen von Wissen in enzyklopädischen Medien und erforscht, wie die verwendeten Bilder unsere Konzepte von Wissen, Wahrheit und Objektivität prägen.
Im Mittelpunkt steht die Repräsentation von Wissen und dessen zeitliche sowie räumliche Veränderungen. Dabei werden Illustrationen und Fotografien aus Enzyklopädien verschiedener Epochen und Regionen sowie moderne Methoden der digitalen Wissensvermittlung – wie Suchmaschinen und KI – einbezogen. Diese unterschiedlichen Quellen werden miteinander verknüpft und auf ihre Annahmen, Richtlinien und Weltanschauungen hin kritisch hinterfragt.
Innerhalb der alphabetischen Ordnung von Enzyklopädien, in der Sprache ihre räumliche Verankerung verliert, können sich Bilder von taxonomischen Wissensordnungen lösen. In ihrem Beziehungsnetz entstehen neue und gemeinsame Bedeutungen.